Die Stadt Halle hat sich in einem ersten Qualifikationsschritt des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ durchgesetzt. Dies hat eine unabhängige Expertenjury am 9. April 2015 positiv entschieden. Insgesamt wurden 168 Bewerbungen aus der gesamten Bundesrepublik eingereicht. Die hallesche Bewerbung gehört zu den 52 Projekten aus Städten, Gemeinden und Landkreisen, die durch die Expertenjury ausgewählt und als förderwürdig eingestuft wurden. Jetzt ist die Stadt im Rahmen der ersten Projektphase zur formellen Antragsstellung auf Basis der von ihr eingereichten Bewerbung durch das Ministerium aufgefordert worden.

Der Wettbewerb „Zukunftsstadt“  ist Bestandteil des Wissenschaftsjahres 2015 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und fordert dazu auf, die künftigen Herausforderungen an die Kommune auf den Feldern Klimaanpassung, Energiewende, sichere Arbeit, bezahlbares Wohnen, nachhaltige Mobilität, Zuwanderung und demographischer Wandel mit der Bevölkerung sowie allen relevanten zivilgesellschaftlichen Akteuren anzunehmen, konkrete städtische Problemstellungen zu identifizieren und in einem dreistufigen Wettbewerbsprozess eine nachhaltige wie ganzheitliche Zukunftsvision zu entwickeln.

Dazu ist der Wettbewerb in drei aufeinander aufbauenden Phasen gegliedert. In der ersten Phase – an der Halle sich jetzt beteiligen soll – wird eine kommunale Vision 2030+ entwickelt, die mit bis zu 35.000 Euro gefördert wird. In einer zweiten Phase erfolgt ein Planungs- und Umsetzungskonzept der Vision 2030+ von dem 20 Kommunen mit einem Förderbetrag von 200 000 Euro profitieren können. In einer dritten Phase werden die Konzepte von maximal acht Kommunen der vorangegangenen Phase in so genannten Reallaboren umgesetzt.

Die Stadt Halle (Saale) beteiligt sich zusammen mit einem lokalen Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an dem Wettbewerb „Zukunftsstadt“ mit dem Stadtteil Halle-Neustadt – der ehemaligen sozialistischen Stadtutopie der Moderne von europäischer Bedeutung und größte Stadtgründung der DDR – und dem angrenzenden Wissenschaftspark/Technologie- und Gründungszentrum (TGZ) „weinberg campus“ nebst Wohngebiet Heide-Süd als eines der bedeutsamsten Nachwende-Konversionsprojekte in Ostdeutschland. Das Besondere ist, dass damit ein Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Exzellenz und interkulturellem Sozialraum  erfolgt: Die im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) 2025 identifizierten Bürgerbedürfnisse für Halle-Neustadt als einen integrierten Wohn-, Bildungs- und Arbeitsort treffen hier auf einen international renommierten Forschungs- und Gründungsstandort, der seine Kompetenzen in den Bereichen ganzheitliche Sanierungsstrategien, klimaneutrale Energie-Infrastruktursysteme und “grüne” Mobilitätskonzepte im benachbarten Quartier Halle-Neustadt adäquat weiterentwickeln und pilothaft erproben will. Im gemeinsamen Wirken dieser zwei Kräfte kann so eine tragfähige Vision entstehen, die realistische Pfade für eine langfristig angelegte Transformation zu einer klimaneutralen und sozial funktionsfähigen Stadt der Zukunft  aufzeigt. Der zeitliche Zielhorizont der Visionsentwicklung ist dabei auf das Jahr 2050 ausgerichtet.

2015-04-13

Halles Ideen für eine „Zukunftsstadt“ sind förderwürdig – Aufforderung zur Teilnahme an visionärem Bundeswettbewerb
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